Buchvorstellung von Boris Greff am 06.03.2023
„Aus meinen Gedanken gerissen“ so heißt der neue Gedichtband von Boris Greff. Er ist gleichzeitig Lehrer an unserer Schule, als auch Verfasser zahlreicher Gedichte.
Wie auch schon am 15. Juni 2022, als er seinen ersten Band, „Augenblicke und Wimpernschläge“ vorstellte, regte er mit seinen Gedichten auf ganz besondere Art und Weise uns Zuhörer zum Denken an.
Als Herr Greff die Bibliothek betrat, saßen schon einige gespannte Schüler*innen auf den umliegenden Sesseln. In dieser Runde begann Herr Greff mit dem Vorlesen seiner Gedichte. Er las zuerst das Gedicht mit dem Titel „Aus der Bahn geworfen“. In diesem Gedicht beschreibt der Lyriker, was es so essenziell macht, bei der Geschichte, dem Geschehenen hinzuhören. Hinhorchen und lauschen. Die Kuriosität, wie man auf denselben Schienen heutzutage fährt, auf denen Hunderttausende ihren Weg in den Tod fanden. Ihm ist es wichtig, zu informieren, was lernen wir aus der Geschichte? Was waren die Fehler und wie können wir einen besseren Weg finden?
Das darauffolgende Gedicht „Nicht unterbekriegen lassen“ schrieb Herr Greff anlässlich des Jahrestages des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine. Auch hier lässt Greff seine Gedanken schweifen. Die Ironie des Krieges, der „Bellum aeternum“ und der tägliche Überlebenskampf. Wie geht man mit solch einer Situation um? Wie ordnet man Gedanken und wohin soll dieser, oder viele andere gewaltvolle Kriege, noch führen? Haben wir nicht genug aus der Geschichte gelernt, um solch etwas Grauenvolles zu vermeiden?
Aber nicht nur Punkte wie Krieg werden behandelt, auch andere aktuelle Themen wie die Corona-Situation wurden aufgeführt. In seinem Gedicht “Pandoras Krone” behandelt Herr Greff diese schwierige Zeit der Unsicherheit und vor allem der Krankheit. Die Büchse der Pandora enthält bekanntlich alle Krankheiten, so passt ein solcher Titel natürlich sehr gut. Der Inhalt selbst befasst sich, wie auch in der Buchvorstellung erläutert, mit der Zwickmühle der Politik, der Ungewissheit der Gesellschaft und der Angst generell.
Das Buch selbst ist in 5 Unterkategorien eingeteilt, die Titel wie “I. Ewigheutiges und Einstmaliges” oder “II. Jetztendliches” tragen. Neben Neologismen sickert in den Gedichten des Weiteren die ausgeprägte Sprachgewandtheit von Herr Greff durch. Sprachen wie Latein, Französisch oder Englisch finden auch in einigen der deutschen Gedichte Anwendung. Wir finden, dass es eine Erfahrung ist, die Lyrik-Veteranen sowie Neulinge gleichermaßen ansprechen kann. Besonders solche, die einen unkonventionellen Wortschatz zu schätzen wissen, werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen.
Artikel verfasst von Linus und Philipp, Schüler der 12G