Von Bodenchemie bis Gärung – Schüler entschlüsseln die Wissenschaft des Weinbaus
Am 26. November 2024 fand der zweite Workshop des Interreg-GR Kleinprojekts „VINO – we know“ statt, diesmal im Maacher Lycée Grevenmacher (MLG).
Die durch das INTERREG-GR-Projekt geförderte Workshopreihe soll das Interesse der Schüler für den Weinbau in der Großregion wecken und zugleich ein nachhaltiges Netzwerk schaffen, das den Austausch und die Zusammenarbeit in diesem Bereich langfristig fördert.
Der Workshop bot den Schülern eine vielfältige Möglichkeit, die Weinkunde aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen und dabei sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrungen zu sammeln. Im Mittelpunkt standen Themen rund um die Rebkultur und die Prozesse im Weinbau.
25 Schüler des Schengen-Lyzeums und des MLG nahmen an der Veranstaltung teil. In gemischten Gruppen arbeiteten sie an sieben Stationen in den Schullaboren des MLG.
Die Schüler erfuhren etwa, welche Rolle die Bodenbeschaffenheit für die Qualität der Reben spielt und wie unterschiedliche Bodenarten die Charakteristik des späteren Weins beeinflussen können. Diese Einführung vermittelte ein solides Grundverständnis der Grundlagen des Weinbaus. Zusätzlich erfuhren die Teilnehmer mehr über die historische Entwicklung des Weinbaus und die kulturelle Bedeutung des Weins in verschiedenen Regionen, was das Verständnis für die lange Tradition und Vielfalt dieses Handwerks vertiefte.
Die Schüler konnten an einer der Stationen den Prozess der Traubensaftgewinnung erleben. Dabei verfolgten sie die einzelnen Schritte, arbeiteten aktiv mit und lernten die chemischen und physikalischen Prinzipien kennen, die dabei eine Rolle spielen.
Darüber hinaus setzten sich die Schüler intensiv mit den chemischen Grundlagen der alkoholischen Gärung auseinander. Dabei wurden sowohl die biochemischen Prozesse als auch die Rolle der Hefe als unverzichtbarer Bestandteil des Gärungsverlaufs erläutert. Praktische Demonstrationen verdeutlichten, wie Hefe Zucker in Alkohol und Kohlendioxid umwandelt, und zeigten, wie diese Prozesse in der modernen Weinherstellung gesteuert und optimiert werden können. Dieses Wissen gab den Schülern ein tieferes Verständnis dafür, wie Wissenschaft und Natur im Weinbau zusammenwirken.
Ein weiterer zentraler Aspekt des Workshops war die Destillation und Lagerung von Wein. Die Schüler bekamen einen Einblick in die Technologien und Verfahren, die bei der Veredelung und Konservierung des Weins eingesetzt werden. Sie lernten, wie Destillationsverfahren genutzt werden, um bestimmte Aromen zu extrahieren, und wie die Lagerung – sei es in Edelstahltanks oder Holzfässern – den Geschmack und die Qualität des Weins beeinflusst. Dabei wurde auch thematisiert, welche traditionellen und modernen Ansätze es in diesem Bereich gibt und wie sie sich auf den Endverbraucher auswirken.
Der Mix aus fundiertem theoretischem Wissen und abwechslungsreichen praktischen Aktivitäten sorgte dafür, dass die Schüler einen umfassenden Einblick in die Welt des Weinbaus erhielten. Die Arbeit in Teams förderte zudem den Austausch zwischen den Teilnehmern und stärkte das Gemeinschaftsgefühl über die Schulgrenzen hinweg. Der Workshop wurde somit zu einem wertvollen Lernerlebnis, das gleichermaßen Wissen vermittelte und Freude an der Entdeckung neuer Themen bereitete.
Der zweite Workshop war ein voller Erfolg und ein weiterer wichtiger Schritt in dieser besonderen Bildungsinitiative. Die Vorfreude auf den abschließenden dritten Workshop ist groß.
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